FAQs Legionellen im Kühlturm

… und wie Sie Legionellen im Kühlturm, Kühlwasser und in Verdunstungskühlanlagen effektiv bekämpfen, vorbeugen und die Grenzwerte gemäß 42. BImSchV regelmäßig einhalten.

Jeder, der einen Kühlturm, eine Verdunstungskühlanlage oder einen Nassascheider betreibt, hat sicher schon von ihnen gehört: Legionellen. Wie gefährlich die Bakterien aber tatsächlich sind, welche gesetzlichen Vorgaben gelten und wie sich Legionellen abtöten oder gar vermeiden lassen, wissen die wenigsten. In unseren FAQs bekommen Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Sollten Sie bereits akut Probleme mit Legionellen im Kühlturm, Kühlwasser oder in der Verdunstungskühlanlage haben, können Sie sich natürlich auch direkt an uns wenden. Unser Unternehmen, die aqua-Technik Beratungs GmbH, bietet Ihnen individuelle Lösungen zur Prävention oder zur Bekämpfung.

THEMA LEGIONELLEN – WAS TUN?

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    Was genau sind Legionellen und wie gefährlich sind sie?

    Legionellen sind stäbchenförmige, aerobe Bakterien, die in Oberflächengewässern und im Grundwasser von Natur aus vorkommen können. Laut WHO umfasst die Gattung Legionella über 50 verschiedene Arten, wobei die Legionella pneumophilia eine der bekanntesten ist. Bei warmen Wassertemperaturen zwischen 20°C und 45°C (Temperaturen, die in unseren Wasserleitungen zuhause, aber auch in Kühltürmen und Verdunstungskühlanlagen vorherrschen) fühlen sie sich besonders wohl und vermehren sich – bis es schließlich zu einer bedenklichen Menge im Wasser kommen kann.

    Legionellen unter dem Mikroskop

    Legionellen unter dem Mikroskop

    Wie gefährlich sind Legionellen? Hier gilt ganz klar, die Dosis macht das Gift. In kleinen Mengen sind sie meist ungefährlich – auch im Trinkwasser. Gefährlich wird’s erst, wenn sie sich ungehindert vermehren können und einen bestimmten Grenzwert überschreiten. Die Gefahr liegt auch nicht im Trinken, sondern im Einatmen über sogenannte Aerosole. Die kontaminierten Wassertröpfchen gelangen in die Lunge und können eine Krankheit namens Legionellose verursachen, zu der sowohl das harmlosere Pontiac-Fieber als auch die ernstzunehmende Legionärskrankheit zählen. Die Legionärskrankheit ist eine schwere Infektion der Atemwege, die mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, trockenem Husten und Atembeschwerden einhergeht und sogar zum Tod führen kann. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind Legionellen-Infektionen für rund 4 % der Lungenentzündungen in Deutschland verantwortlich. Bei einer geschätzten Sterblichkeit von bis zu 10 % ergibt das etwa 3000 Todesfälle pro Jahr – das entspricht annähernd der Zahl der jährlichen Verkehrstoten in Deutschland.

    Wie entstehen Legionellen und wie verbreiten sie sich?

    Jeder, der schon mal an einem Springbrunnen vorbeigegangen ist, kennt den feinen, kühlenden Sprühnebel, der sich in der Luft ausbreitet. Doch die wenigsten wissen, dass sich darin auch sogenannte Aerosole (feinste Wassertröpfchen) befinden, die allerlei Keime, Viren und Bakterien durch die Luft transportieren können – unter anderem auch Legionellen. Doch natürlich sind nicht nur Springbrunnen für die Verbreitung der Krankheitserreger verantwortlich. Überall, wo Wasser fein zerstäubt wird und Aerosole entstehen, können Legionellen über die Luft verbreitet werden. So zum Beispiel beim Duschen, über Klimaanlagen oder aber eben auch über Kühltürme, Verdunstungskühlanlagen oder Nassabscheider.

    Welche Rolle spielen Kühltürme und Verdunstungskühlanlagen bei der Legionellenverbreitung?

    Verdunstungskühlanlage Kühlturm

    Legionellen im Kühlturm sind ein großes Problem

    Bekannte Legionellen-Ausbrüche in Warstein, Ulm oder Jülich haben gezeigt, dass Verdunstungskühlanlagen und Nassabscheider die Ursachen für eine Vielzahl von Infektionen sein können. Das liegt daran, dass die Anlagen mit Wassertemperaturen zwischen 20°C und 45°C und ihrer offenen Bauweise den perfekten Nährboden für Legionellen bieten. Über den feinen Nebel, der bei Kühltürmen aus der Turmspitze entweicht, können die Bakterien schließlich in Form von Aerosolen in die Luft gelangen und Menschen, die sich in der Nähe der Kühltürme befinden, infizieren.

    Um die Gefahr zu minimieren, wurden in Deutschland die Richtlinien VDI 2047 (Blatt 2 und 3) sowie die 42. BImSchV (Bundesimmisionsschutz Verordnung) eingeführt, die für das Einhalten gewisser Hygienestandards und Meldepflichten sorgen sollen.

    Weitere interessante Informationen zum Thema und wie Sie Legionellen im Kühlturm oder in Verdunstungskühlanlagen vermeiden können, erfahren Sie in unserem Fachbeitrag „Legionellen vermeiden“.

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    Was sagen Richtlinien und das Gesetz zu Legionellen im Kühlturm?

    VDI 2047 Blatt 2 und 3

    Um die Gefahr zu minimieren, sind Betreiber von Kühltürmen, Verdunstungskühlanlagen, Kühlanlagen, Rückkühlern etc. in Deutschland dazu angehalten, die Richtlinien gemäß VDI 2047 (Blatt 2 und 3) zum hygienischen Anlagen Betrieb zu befolgen. In den VDI Richtlinien wird festgehalten, wie sich Unternehmen und die Personen, die mit der Inbetriebnahme, Wartung, Instandhaltung und Überwachung der jeweiligen Anlage betraut sind, ordnungsgemäß verhalten sollen. Außerdem kann die Teilnahme an einer Schulung gemäß VDI 2047 Blatt 2 zum Betrieb der Anlage vorausgesetzt werden.

    Darüber hinaus definiert die VDI Verordnung technische Anforderungen an die Anlagen und verlangt, dass das Kühlwasser regelmäßig analysiert wird, inkl. Legionellenprüfung.

    Was tun nach einem positiven Legionellenbefund? Werden die Grenzwerte für die erlaubte Legionellenkonzentration überschritten, sollten bestimmte Maßnahmen, wie z.B. die chemische Desinfektion und Reinigung des Kühlwassers in der Anlage, ergriffen werden. Die VDI 2047 ist als „Stand der Technik“ anzusehen.

    42. BImSchV

    Hammer eines Richters und Gesetzesbücher

    Seit die 42. BImSchV in Kraft ist, sind Betreiber von Kühltürmen, Verdunstungskühleranlagen, Kühlanlagen und Nassabscheidern dazu verpflichtet, Angaben zu Standort und technischen Details ihrer Anlagen bei den zuständigen Behörden zu machen. Außerdem verlangt die Verordnung die Führung eines Betriebstagebuchs, gewisse Meldepflichten für die jeweilige Anlage und das regelmäßige Durchführen einer professionellen Sachverständigenprüfung.

    Mehr Informationen zu den Themen VDI 2047 und 42. BImSchV finden Sie hier: https://aqua-technik-gmbh.de/42-bimschv-und-legionellen-aufklaerung-und-informationen/

    Einen interessanten Fachbeitrag zum Thema Sachverständigenprüfung können Sie unter folgendem Link abrufen: https://aqua-technik-gmbh.de/sachverstaendigenpruefung-%c2%a714-42-bimschv/

    Welche Grenzwerte gelten für Legionella und kann man sie bekämpfen?

    Informationen zu den gesetzlichen Prüf- und Maßnahmenwerten für den Parameter Legionella finden Sie im folgenden Infokasten:

    Legionella sppPrüfwert 1 KBE* je 100 mlPrüfwert 2 KBE* je 100 mlMaßnahmenwert KBE* je 100 ml
    Verdunstungskühlanlage>100>1.000>10.000
    Nassabscheider>100>1.000>10.000
    Kühlturm (>200 MW)>500>5.000>50.000
    Erforderliche MaßnahmenNachuntersuchung

    Untersuchung der Ursachen, ggf. Maßnahmen

    Wöchentliche betriebsinterne Prüfung und monatliche Laboruntersuchungen

    Zusätzliche Sofortmaßnahmen zur Verminderung der Belastung (z. B. durch Biozidzugabe)Gefahrenabwehr

    Behördliche Meldung

    *Koloniebildende Einheiten

    Bei Werten, die unter dem Prüfwert 1 liegen, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Eine erneute Legionellenprüfung ist dann in der Regel erst wieder nach drei Monaten notwendig.

    Werden die Grenzwerte überschritten, müssen unbedingt effektive Maßnahmen zur Beseitigung der mikrobiologischen Kontamination eingeleitet werden. Hier stellt sich zunächst die Frage: Bei welcher Temperatur sterben Legionellen eigentlich ab? Sie sterben ab einer Temperatur von 60 °C ab, daher besteht die Möglichkeit, das Kühlwasser regelmäßig zu erhitzen. Diese thermische Desinfektion ist jedoch nur wirksam, wenn das Wasser möglichst einmal pro Tag erwärmt wird, was in der Praxis kaum umzusetzen ist. Auch anderen Verfahren wie UV-Behandlung und Filtration werden den Anforderungen nur bedingt gerecht und bringen in der Regel keinen dauerhaften Erfolg. Die einfachste und kostengünstigste Methode stellt daher die chemische Desinfektion mit geeigneten Bioziden gegen Legionellen dar.

    Was bedeutet chemische Desinfektion bei Legionellen?

    Bei der chemischen Desinfektion geht es darum, dass Mikroorganismen im Wasser abgetötet, Biofilme durchdrungen und die darin enthaltene Mikrobiologie außer Gefecht gesetzt werden. Hierfür gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Effektive Mittel für die chemische Desinfektion finden Sie in unserem Legionellen-Ratgeber.

    Wichtig: Wird die chemische Legionellen-Desinfektion unsachgemäß durchgeführt, können unerwünschte und gefährliche Nebenprodukte oder Schäden an den Anlagen entstehen. Daher ist es dringend notwendig, dass die Legionellen-Bekämpfung mit Chemikalien unbedingt von Profis durchgeführt wird. Hier können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen, die aqua Technik Beratungs-GmbH ist mit Ihren Anforderungen bestens vertraut und erarbeitet die optimale Lösung zur Prävention und Beseitigung von Legionellen-Problemen.

    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren FAQs weiterhelfen konnten. Sollte dennoch die eine oder andere Frage zu diesem Thema unbeantwortet geblieben sein, rufen Sie uns doch einfach an. Persönlich finden wir sicher noch schneller eine Lösung für Ihre individuellen Anforderungen.

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